Plätzchenzeit hat begonnen


Jeder kennt sie. Jeder liebt sie. Man kann Plätzchen das ganze Jahr über backen, doch nur die traditionelle Weihnachtszeit schafft es, damit ein Stück heile Welt zu vermitteln. Fragt man nach dem Wieso? Weshalb? Warum? stellt man erstaunt fest, dass es weihnachtliches Backwerk schon in der Zeit vor Christi gab. 


Bereits die Kelten feierten die Wintersonnenwende in der Nacht vom 21. auf den 22. Dezember mit gebackenen Fladen aus Getreidemehl und Honig. Irgendwann fingen sie an, bösen Dämonen und drohenden Naturgewalten statt lebender Tiere süßes Gebäck zu opfern. Die ersten Plätzchen waren geboren. Die weihnachtliche Backtradition wurde später in christlicher Zeit übernommen. Süße, reich verzierte und mit hochwertigen Gewürzen gebackene Plätzchen, wie wir sie kennen, waren jedoch nur der besser gestellten Gesellschaft vorbehalten. Nur sie verfügten über das nötige Kleingeld, um sich orientalische Gewürze wie Zimt, Nelken, Muskat oder Kardamon zu beschaffen. 


Die Bezeichnung 'Plätzchen' hat ihren Ursprung übrigens im süddeutschen. Flach geformte Kuchen wurden hier in früherer Zeit 'Platz' genannt, der Begriff später verniedlicht. Heute hört man vielleicht noch manchmal die Begriffe 'Brötle' oder 'Gutsle'. Ein Plätzchen ist strenggenommen auch kein Keks. Während die einen zuckerlastig, mit Marmeladen, Marzipan, Mandeln, Nüssen, Schokolade und weiteren Zutaten veredelt wurden, waren die anderen lange Zeit ein haltbarer und nahrhafter 'Schiffszwieback', der britischen Seeleuten auf langen Überfahrten Lebenskraft spendete und so zu uns fand.


Die Vielfalt der Plätzchen wuchs mit zunehmenden Kaffee-, Tee- und Kakaogenuss. Heute ist ein Weihnachten ohne Plätzchen oder Kekse für die meisten von uns aber wohl kaum noch vorstellbar.

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